Der Schlangenträger

Bei dem Wort Skorpion gehen unsere Augenbrauen meist etwas höher und Gedanken an Mystik kommen gerne auf. Um dieses Zeichen liegt etwas undurchsichtiges, doch sehr interessantes, wobei das Wort Transformation sicherlich nicht fehlen darf. Denn der Skorpion ist der Heiler, der mit seiner charismatischen Kraft direkt zum Schmerzpunkt oder zur Blockade in unserer Seele vordringt, sie festhält und durch u.a. das Benennen davon, am Transformationsprozess mithilft. 

Magie van het water

Beim Skorpion geht dieser Vorgang eigentlich von selbst und gehört auch zu seinen ganz typischen Eigenschaften.

Seine vielen Masken verwendet er immer in Übereinstimmung mit seiner Umgebung, und kann deshalb manchmal unbemerkt durchs Leben gehen.

Wenn er spürt, dass man ihm vertrauen, setzt er sie ab und zeigt sein leidenschaftliches Wesen.

Durch unser Horoskop sind wir alle mehr oder weniger mit dieser Kraft verbunden, je nach dem, welche Planeten im Skorpion stehen oder wie das achte Haus besetzt ist.

Skorpion ist eine große Kraft, die in seelische Empfindung des Menschen eingreifen kann, ihn fast hypnotisch aufhalten und zum Verstehen zwingen kann.

Da wir untereinander lediglich durch unseren Körper in der Materie getrennt sind und seelisch ein völlig anderes Verhältnis untereinander haben, spüren wir eindeutig diese immense Kraft, die von Menschen mit einem stark besetzten Skorpion ausgeht.

Das Energiefeld fragt Geduld vom Skorpion-Menschen. Und das kann er von seinem Gegenüber, dem Stier lernen, der ihn ergänzt und ihm genügend Ausdauer verleiht, den Umgang mit dieser großen Kraft zu lernen.

Skorpion und Adler

Skorpion ist das einzige Tierkreiszeichen, bei dem wir ein Transformationsprozess des eigenen Wesen erlangen können. Ein Skorpion, der sein Ego abgelegt hat und das Loslassen nicht mehr als eine gemeine Strafe oder den Tod sieht, sondern als ein Geschenk für sich selbst und für die Welt; er stellt seinen Willen unter einen Höheren Willen.

Er hört zu und handelt intuitiv, wissend und vertrauend, dass er von seinem Höheren Selbst geleitet wird. Dieser göttliche Teil wirkt durch ihn und erhöht so den Skorpion zum Adler. Ein Aufstieg aus den dunklen Seelenhöhlen und dem heißen Sand in den freien und kühlen Himmel, von wo aus alles in einer großartigen Perspektive gesehen wird.

Der Schütze

Dem Tierkreiszeichen Skorpion folgt der Schütze. Ein feuriger Pfeil zischt durch die Luft auf dem Weg zu seinem Ziel. Auf der Suche nach Inspiration, seinen Horizont zu erweitern, mit höchster Konzentration ringend, damit sein Pfeil auch wirklich das Ziel erreicht.

In diesem Zeichen erlebt der Mensch einen alchemistischen Prozess. Ist er durch den tierischen Aspekt mit dem Zentauren verbunden, muss er sich jetzt erheben und in Richtung Himmel aufrichten. Nur so kann er sich zum Menschen entwickeln. Die Hüften gehören zum Zeichen Schütze. Unter anderem brauchen wir sie, uns aus einer gebeugten Position aufzurichten.

Auf der Suche nach Inspiration und dem Einsaugen von Input bewegt sich der Schütze sehr schnell durch Wissen, Philosophie und Glauben, was er  alles als die Wahrheit verkündet. Ist er aufgerichtet, konzentriert und bewegt sich gerade, dann erkennt er, dass es sich lediglich um sein Wissen handelt, seine Position und Sichtweise.

Der Schütze kämpft für Glauben und Gerechtigkeit, etwas, das wir in der Gestalt von Gandalf in Herr der Ringe sehen können. Ein ehrlicher Mensch, der sich für andere einsetzt und dafür sorgt, dass das Gute gewinnt, damit die Anwesenheit des Lichtes unter allen Umständen gewährleistet ist und nicht von dunklen Mächten verschlungen wird, auch scheint es manchmal so.

Der Schlangenträger

Wenn wir uns die Tierkreiszeichen am Himmel ansehen, erkennen wir, dass sich zwischen Skorpion und Schütze ein Sternbild in der Ekliptik befindet. Dieses Sternbild ist der Schlangenträger. Trotz seiner Position wird er astrologisch jedoch nicht angewendet.

Als ich zum ersten Mal davon hörte, erinnerte es mich sofort an mein Lieblingsmärchen Dornröschen: die 12 guten Feen, die der König zur Taufe seiner Tochter eingeladen hatte, denn nur für 12 hatte er goldene Teller. Die 13. Fee wurde nicht eingeladen und versteckte sich im Turm, nachdem sie an Dornröschens Wiege den Todeswunsch ausgesprochen hatte. Dort wartete sie, spinnend am Rad der Zeit, bis Dornröschen zu ihr kommen würde.
Niemand konnte sich dem widersetzen, nicht einmal der König, der alle Spinnräder (Zeitberechnung) verbrennen ließ.

Ein Rad oder ein Kreis hat 360 Grad und wenn wir ihn durch 12 teilen, erhält jedes Zeichen 30 Grad. Auf diese Weise arbeiten wir in der Astrologie mit den 12 Tierkreiszeichen, die jeweils 30 Grad groß sind, unabhängig ihrer tatsächlichen astronomischen Größe.

Inwijding
Einweihung

In unserer menschlichen Entwicklung kommen wir früher oder später mit dem Schlangenträger in Berührung. Dies ist meistens der Moment, in dem wir unseren Skorpion zum Adler erhoben haben und der Wissensdurst des Schützen mit genügend Vertrauen in das Leben gestillt ist.

Wir haben erkannt, dass alles was auf der Erde in Erscheinung tritt, vom Himmel lediglich mit den irdischen Farben der Materie bemalt ist, damit wir es sehen können. Es kommt Ruhe in uns, wir werden erwachsen. Und dann taucht plötzlich die 13. Fee auf und gibt sich zu erkennen.

Wir stechen uns in den Finger am Rad der Zeit und erhalten dadurch eine Art Einweihung in ein größeres Ganzes, was einem Durchbruch oder Durchgang der Tierkreiszeichen zu den Sternbildern entspricht.

Die Lebensenergie im Kosmos wird auch Kundalini-Energie genannt, die wir in unserem Körper als sexuelle Energie wahrnehmen. Kundalini kommt aus dem Sanskrit und bedeutet Schlangenfeuer. Und so wie eine Schlange liegt diese Energie zusammengerollt in unserem Becken und schlummert.

Diese ist die einzige Energieform, die alles leitet und sich in unserer irdischen Dualität in die zwei Hauptströme verzweigt, den Männlichen und den Weiblichen und von dort aus geht es dann wieder weiter. Im Laufe der Zeit wurden dafür unterschiedliche Namen und Zeichen verwendet.

Als Energie im menschlichen Körper öffnet sie uns für das Bewusstsein unseres göttlichen Ursprungs und verbindet uns gleichzeitig mit ihm.

Die Kundalini-Energie ist in uns immer präsent und je mehr wir davon bewusst sind, desto besser können wir sie spüren. Wir empfinden durch sie unsere Lebensfreude, die Freude selbst am Leben teilzunehmen durch unsere Anwesenheit hier, durch unser Sein.

Einladung, die sexuelle Energie zu erhöhen

Wenn wir mit dem Schlangenträger in Berührung kommen, ist dies sicherlich eine Einladung, unsere sexuelle Energie zu erhöhen. Wir erhalten die Möglichkeit, die Dualität zu übersteigen und das größere Ganze zu erkennen, auch von uns selbst. Das große Tor steht für unser Höheres Selbst offen, damit es durch uns wirken kann. Und das ist eine der höchsten Transformationen, die wir hier vollziehen können.

Der Adler ist aufgestiegen und Gandalf lassen wir mit seinem Schwert weiter gegen die bösen Mächte kämpfen und verlassen dieses Spektakel, ohne ihm irgendwelche Energie zu geben. Wir machen einfach weiter, weil wir erkannt haben, dass die mentale Verbindung mit dieser Dualität nur eine der Optionen ist, aber ganz sicher nicht alles.

Die Verbindung

In diesem Moment spüren wir die bewusste Verbindung mit dem Sein, die Verbindung mit unserem Höheren Selbst, mit dem wir eins geworden sind. Wir sind unsterblich und bewegen uns frei im Fluss des Lebens. Das Spinnrad, die Zeit, kann uns nicht mehr töten, wir haben diese mentale Begrenzung hinter uns gelassen und kehren zu unserem Brunnen zurück. Wir schlafen nicht mehr ein, denn wir wurden wach geküsst.

Wir können die Kundalini, die sexuelle Energie, nicht mit bestimmten Übungen auf dieses Niveau erheben. Es ist eher ein Reifungsprozess, eine Art Bewusstsein unserer Sexualität, was sich im Laufe der Zeit vollzieht. Wir dürfen tief durchatmen und vom Leben und der Sexualität in vollen Zügen genießen. Das Spinnrad ist dazu bestimmt, diesen Zustand zu erreichen.

Alles zu seiner Zeit

Wir sollten den Schlangenträger nicht vor unserer Zeit in seinem Turm aufsuchen, um einen persönlichen Test zu absolvieren. Nicht weil es eine böse oder gemeine Energie ist, sondern weil wir noch nicht so weit sind, wenn wir ihn freiwillig aufsuchen. Das ist ein gefährliches Ego-Spiel, das wir nicht gewinnen können!

Sich frühzeitig und auf künstlichem Wege mit dieser Energie zu verbinden, bedeutet dass wir in unserem eigenen Feuer brennen werden. Durch die Kundalini Energie treten wir dann viel zu schnell aus uns heraus und öffnen dem noch Unbekannten ein Tor, was gefährlich endet.

Mandala
Die Verbindung

Und genau das ist der Grund, weshalb der Schlangenträger nicht in die astrologische Tierkreisreihe aufgenommen wurde; er gehört nicht zu den 12 Feen. Es ist eine Art Schutzfunktion vor uns selbst.

Zuerst müssen wir durch 12 astrologische Portale gehen, bevor wir diese Schwingung überhaupt wahrnehmen können.

Noch bevor wir die letzte Tür öffnen, zeigt sich der Schlangenträger. Und ab diesem Moment bewegt sich alles in Richtung der Zusammenkunft, jede Vorbereitung wurde bereits perfekt im Äther darauf abgestimmt.

Und wenn wir mit der Vertrauenskraft des Schützen in seiner erhöhten Form als Prophet und aus der Position des Adlers schauen, können wir dies auch erkennen. Sexualität erhält in unserem Leben dann eine andere Bedeutung und geht immer mehr von irdischer Lust und Befriedigung über zu Genuss und Licht-Nahrung, entsprechend dem Heiligen Lichttanz.

Klick hier zum Interview mit Soul Tales:  Der Schlangenträger ist erwacht!

 

2 thoughts on “Der Schlangenträger

  1. Chapeau,
    ich fühle mich beglückt, auf diesen Blog gestoßen zu sein.

    Ich kann aus diversen Gründen zum 10.12.2022 in Bruchermühle nicht vor Ort sein,
    es ergeben sich hoffentlich andere Möglichkeiten für mich -zur Begegnung mit Dir.

    Alles was hier geschrieben wurde, ist auf Resonanz meinerseits gestoßen.
    Es war, es ist ein schönes Gefühl, mit der Wahrnehmung nicht allein zu stehen-und das zudem (für Kenner)noch sehr fundiert.

    Von Herzen
    Naomi

    1. Liebe Naomi,

      herzlichen Dank für deinen Beitrag! Freut mich, dass mein Artikel auf Resonanz gestoßen ist.

      Auf bald,
      Heidrun 🙂

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